Am Sonntag darf bei uns zu Hause ein ausgiebiges Frühstück nicht fehlen. Ganz traditionsbewusst, geniessen wir dazu sehr gerne einen Zopf. Selbstgemacht schmeckt das fluffige Hefegebäck natürlich am besten.
Ich muss zugeben, der Zopf und ich waren nicht immer Freunde. Vor 8 Jahren wollte er mir nie, aber auch wirklich nie, gelingen. Das obwohl ich mich immer strikt an die Rezepte gehalten habe. Ein ganz seltsames Phänomen. Wir assen die unförmigen, teils etwas kompakten Zöpfe natürlich trotzdem. Und wie zum Trotz, buk ich weiterhin fleissig Zöpfe. Und plötzlich, so schien sich der Zopfgeist doch noch auf meine Seite zu schlagen, denn plötzlich gelang alles. Der Teig wurde schön fluffig, das flechten mit zwei Strängen war plötzlich ganz einfach. Kann mir das mal jemand erklären? Ich habe gar nichts anders gemacht!
Jedenfalls teile ich heute mit euch meine Methode, seit einiger Zeit backe ich meine Zöpfe so und ich bin sehr zufrieden damit.
Etwas gebe ich dir noch auf den Weg. Hefeteig kann schon mal etwas zickig sein. Er mag es nicht wenn er zu warm gemischt wird. Zugluft und Temperaturschwankungen mag er auch nicht besonders. Mach es ihm schön gemütlich und er wird auch dein Freund werden! Und wird die Not zu gross, der Zopfgeist eilt sicher auch dir zur Hilfe! Und ich habe noch einen Tipp: Ich backe aus 500g Mehl jeweils zwei Zöpfe, ein kleiner reicht für uns zum Frühstück, den anderen friere ich ein und wir backen ihn das kommende Wochenende auf. So "muss" ich nur alle zwei Wochen Zopf backen.
Nun wünsche ich euch allen schönes backen und noch viele wundervolle Sonntagsfrühstücke.


zutaten
- 400 g Halbweissmehl
- 100 g Dinkelmehl (hell)
- 300-350 g Milch
- 60 g Butter (weich)
- 5 g Hefe
- 10 g Salz
- 5 g Malzextrakt (kann auch weggelassen werden)
- 5 g Zucker
- 1 Eigelb
- je zwei Prisen Salz und Zucker

zubereitung
1 Die Mehle, Salz und Malzextrakt in einer Schüssel mischen. Die Hefe mit dem Zucker auflösen.
2 300g Milch lauwarm erwärmen (sie soll ja nicht zu warm werden). Zusammen mit der Hefe zur Mehlmischung geben und ca. 5 Minuten zu einem Teig kneten. Wenn nötig noch ein bisschen mehr Milch hinzufügen.
3 Die weiche Butter in Stücken nach und nach zum Teig geben und dabei weiter kneten. Das gibt am Anfang ein riesiges Geschmier und man denkt sich, dass dies sicherlich eine ganz schlechte Idee war. Aber knete nur weiter, nach 5-10 Minuten wird es zu einem schönen, glatten und weichen Teig. Knete wirklich so lange bis der Teig sich schön glatt vom Rand der Schüssel löst und die ganze Butter eingearbeitet ist.
4 Den Teig zugedeckt für 2 Stunden bei 20-27° auf das Doppelte aufgehen lassen.
5 Für zwei kleinere Zöpfe: Den Teig vierteln und die Stücke zu Kugeln formen. für 10-15 Minuten entspannen lassen (so lassen sich nachher einfacher Stränge rollen, ohne dass der Teig sich immer wieder zusammenzieht).
6 Zwei kleine Zöpfe flechten (eine Anleitung wies geht, findest du hier). Die fertigen Zöpfe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Zudecken und 30 Minuten gehen lassen. Den Ofen auf 200° Ober- und Unterhitze aufheizen.
7 Für die Eistreiche, Eigelb mit Salz und Zucker mischen. Die Zöpfe damit einpinseln.
8 Die Zöpfe für 25-30 Minuten backen (einen grossen Zopf für 30-35 Minuten).
