Ganz wage erinnere ich mich an den Moment, wo es vor ein paar Jahren plötzlich von überall her "Quinoa", "Quinoa", "Quinoa" flüsterte. Plötzlich sah man überall Quinoabowls, noch bevor man sie Bowls nannte. Die gesunde glutenfreie Cous Cous Alternative, wurde es genannt. Die Foodiewelt war überglücklich.
Dieses alte Korn, das neue Superfood.
Superfood wird es zurecht genannt, denn in diesem Pseudogetreide stecken reichlich Eiweiss, Eisen, Magnesium, Zink und Folsäure. In Quinoa stecken sämtliche Aminosäuren, welche der Körper benötigt und besteht aus komplexen Kohlenhydraten. Das heisst, der Körper muss diese Kohlehydrate erst aufspalten um sie verwerten zu können, was einen positiven Einfluss auf den Blutzucker hat. Du merkst, Quinoa spielt in einer ausgewogenen und gesunden Ernährung eine sehr wichtige Rolle. Das milde leicht nussige Aroma schmeckt sowohl warm wie kalt. Ist also auch in der Küche vielseitig einsetzbar.
Alles scheint Perfekt oder?
Wäre da nicht ein Haken.
Quinoa kommt von weither, aus Südamerika. Macht es Sinn, dass wir Europäer, dem Quinoa Trend verfallen und Unmengen von diesem Korn konsumieren?
Wie so oft ist nicht das "Ja" oder "Nein" entscheidend, sondern vielmehr das "Wie". Wie wird denn Quinoa angebaut? Wie sind die Arbeitsbedingungen für die Bauern vor Ort? Esse ich der amen, ländlichen Bevölkerung ihre Lebensgrundlage weg? Entstehen Monokulturen, die Landschaft und Boden schädigen?
In diesem Artikel möchte ich in Zusammenarbeit mit gebana genau diese Fragen klären.

gebana - Weltweit ab Hof, ist ein Unternehmen, welches sich für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit für die Produzenten und Natur einsetzt. Gleichzeitig verkaufen sie Bioprodukte in hoher Qualität zu bezahlbaren Preisen für den Kunden. Ganzheitlich Nachhaltig also. Das Clevere: Die Kund*innen bestellen die saisonale Wahre im Voraus, sobald die Ernte reif ist, wird sie direkt zu ihnen nach Hause geschickt, in grossen Mengen. Umwege in der Lieferantenkette, unnötiger Verpackungsmüll, sowie Zwischenstopps in Reifereien werden umgangen.
Aber wie sieht das mit der Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit vor Ort aus? Lass es mich anhand von Quinoa als Beispiel erklären.
3000 verschiedene Sorten Quinoa kennt Bolivien, davon werden zwar nur wenige Sorten Kommerziell genutzt, dennoch ein erstaunlicher Fakt über ein Korn, das es schafft auf 4000 m ü. M. in wechselhaften Wetter- und Temperaturbedingungen, sowie kargen Böden zu wachsen. Allen Widrigkeiten zum Trotz, so scheint es, wächst dieses Wunderkorn. Nicht umsonst wurde Quinoa bereits vor über 6000 Jahren angebaut und genutzt.
Da der Quinoa auf dem bolivianischen Speiseplan anders ist, als derjenige der für den Export angebaut wird, essen wir also keine Lebensgrundlage weg. Im Gegenteil, durch die hohe Nachfrage wird mehr Quinoa angebaut, ansonsten unfruchtbarer Boden wird genutzt und Arbeitsplätze werden geschaffen.
Mir als Konsument ist es ein Anliegen, dass die Arbeitsbedingungen sowie Bezahlung für die Kleinbauern gerecht ist. Und genau da setzt sich Gebana ein. Da keine irrationalen Standards an die Produkte gestellt werden, also, dass sie einer bestimmten Grösse, Form und Farbe zu entsprechen haben, werden die Bauern für ihre gesamte Ernte bezahlt. Denn meist ist an der Qualität der Produkte nichts auszusetzen, auch wenn sie nicht in eine Norm passen. Da fängts ja schon an, eine Norm für ein Naturprodukt zu bestimmen, kann nicht richtig sein.
Weiter setzt sich Gebana dafür ein, dass nachhaltig Arbeitsplätze geschaffen werden, und sich die Menschen über Jahre ein Einkommen sichern, und sich so ihr Leben zukunftsgerichtet gestalten können. Auf diese Weise kann ich dahinter stehen, ein Produkt zu kaufen, das von weither anreist.
Aber das wäre nicht Geschichten aus dem Küchenschrank, wenn mit der Geschichte nicht auch noch ein Rezept kommen würde. Diese Quinoa Puffer haben es mir angetan, der Geschmack, innen weich, aussen knusprig und diese Farbe hauen mich um. Ich sags euch, diese genialen Puffer mausern sich zum neuen Klassiker in unserer Familienküche.


Zutaten
Für die Puffer:
Für 3-4 Portionen
- 150 g Quinoa (weiss, weil dann die grüne Farbe besonders gut zur Geltung kommt)
- 150g Erbsen, TK aufgetaut
- 100 g Spinat, frisch
- 1 Bund Petersilie
- 1 Ei
- 40g Mehl, (ich nehme gerne Vollkorn)
- 250g Halloumi
- Salz & Pfeffer
- Kokosöl zum Braten
Für den Dipp:
- 1 Becher Joghurt naturell (180g)
- 1/2 Zitrone, Saft und Abrieb
- 2-3 Zweige Pfefferminze
- 1 Knoblauchzehe
- Salz & Pfeffer

Zubereitung
1 Quinoa in der doppelten Menge Wasser kochen, das Wasser leicht salzen. Das Quinoa soll gar sein aber noch Biss haben. Abkühlen lassen.
2 Spinat und Petersilie hacken. Die Erbsen grob zerdrücken (schneller gehts mit einem Food Processor) . Den Halloumi mit der Röstireibe fein reiben. Alles in eine Schüssel geben.
3 Quinoa, Ei und Mehl zur Spinat-Erbsen-Halloumi-Mischung geben und gut vermischen. Salzen und pfeffern.
4 Aus jeweils 1-2 EL Masse Kugeln formen und nur ganz leicht oben und unten flachdrücken. Die Masse darfst du mit den Händen wirklich festdrücken.
5 Den Ofen auf 120° Vorheizen. Die Quinoapuffer in wenig Kokosöl bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten braten, bis sie Goldbraun sind. Die Quinoapuffer nach dem Wenden mit der Kelle etwas Flachdrücken. Die Masse scheint vielleicht etwas Krümelig zu sein und Die Puffer fallen in der Pfanne leicht auseinander, wenn man sie zu früh wendet. Aber keine Angst, zum Schluss gibt die knusprige Kruste, sowie der leicht geschmolzene Halloumi Halt.
6 Die fertigen Quinoapuffer auf einem Blech im Ofen warmhalten.
7 Für den Dipp die Pfefferminze fein hacken. Die Zitronenzeste abreiben und den Saft auspressen. Die Knoblauchzehe pressen und alles mit dem Joghurt vermengen. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen.
8 Die Quinoapuffer
mit dem Joghurt-Minze Dipp und Salat servieren. En Guete!
